Basenwasser - besser als Leitungswasser?

Googelt man "Basenwasser" findet man viele Einkaufsmöglichen, vom Basenkonzentrat, bis hin zum fertig verpackten basischen Wasser in Behältern. Es gibt sogar Wasserionisierungsgeräte zur Umwandlung von Wasser zu Basenwasser. Doch ist Basenwasser wirklich gesund, ist es besser als Leitungswasser und hat es sogar eine heilende Wirkung? Diesen Fragen wollen wir in diesem Artikel auf den Grund gehen.

Was ist Basisch und was Sauer?


Chemiker stellen den Säure- und Basenwert auf einer pH-Skala von 0 bis 14,0 dar. Der sogenannte pH-Wert ist also ein Maß der Menge an Säuren und Basen in einer Lösung. Je nach Stärke dissoziiert die Säure oder Base zu einem mehr oder weniger großen Anteil und beeinflusst somit den pH-Wert unterschiedlich stark. Der pH-Wert einer basischen Lösung wie z. B. Haushaltsbleiche liegt bei etwa 11,0. Ein Beispiel für eine hochsaure Lösung wäre Salzsäure mit einem pH -Wert von 2,0. Der optimale Mittelwert des pH-Werts liegt bei 7,0. Hat unser Körper einen solchen pH-Wert, spricht man von einem perfekt ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt. Die basische Ernährungstheorie geht davon aus, dass unser Körper aufgrund unserer Ernährung häufig übersäuert ist. Um die Übersäuerung wieder auszugleichen, ist die Theorie entstanden, dass Basenwasser diese Übersäuerung wieder ausgleicht und so für einen ausgeglichenen Säure-Basenhaushalt sorgt. Wissenschaftlich bewiesen ist diese Theorie allerdings nicht, genauso wie das Konzept einer Übersäuerung des Körpers. Droht der Körper zu übersäuern, sorgt er nämlich selbst mit einem körpereigenen Puffersystem dafür, dass eine Abweichung des optimalen pH-Werts nicht eintreten kann.

Basenwasser - besser als Leitungswasser? Der Unterschied zwischen Basisch und Sauer!

Für den Täglichen Gebrauch ist Basenwasser nicht geeignet

Basisches Wasser kann also – wenn täglich in kleinen Mengen getrunken und kurmäßig eingesetzt – zweifellos positive gesundheitliche Auswirkungen haben. Vom Dauerkonsum von unverdünntem basischem Wasser mit hohen pH-Werten und als alleinige Wasserquelle raten wir jedoch ab. Ein Indiz dafür gibt auch die Natur, den in ihr kommt kein Wasser mit einem pH-Wert von 9,0 vor. Dieser Wert im Wasser muss also künstlich erzeugt werden. Es sollte auf ein Wasser mit einem pH-Wert zwischen 6,4 und 6,9 gesetzt werden, das einen möglichst ausgeglichen Säure-Basen-Anteil besitzt.

Unser Trinkwasser in Deutschland hat allgemein einen neutralen bis schwach alkalischen pH-Wert. Dieser liegt zwischen 7,0 und 8,5. Die Trinkwasserverordnung legt als Richtwert einen pH-Wert zwischen 6,5 und 9,5 fest. Mit Hilfe von Mineralstoff-Zusätzen oder einem Wasserionisierer für Zuhause lässt sich der pH-Wert von Leitungswasser auf etwa 9 heben, das Wasser wird basisch. Empfehlenswert ist das, wie im oberen Teil unseres Blogbeitrages aufgeführt, nicht. Laut Hydrologe Prof. Dr. Louis-Claude Vincent sollte der pH-Wert eher etwas gesenkt werden, um einen Mittelwert von 7,0 zu erhalten. Für eine bessere Qualität unser Leitungswasser sollten wir, so Vincent, auch dem elektrischen Leitwert (gemessen in Mikro-Siemens pro cm) deutlich mehr Beachtung schenken. 

Welcher Wert für eine bessere und gesündere Wasserqualität sorgt, lesen Sie in unserem Artikel über Trinkwasser in Deutschland.