Medikamente verunreinigen unser Trinkwasser
und die Belastung wird weiter wachsen
Über unsere Ausscheidungen gelangen Rückstände von Medikamenten ins Trinkwasser und belasten es. Diese These hat das NDR erst kürzlich in einer Reportage geprüft und belegt. Nicht nur für die Tiere ist das inzwischen zur Gefahr geworden. Wie sich das Problem, das in Zukunft immer ernster wird, lösen lassen kann, darüber wird gestritten.
269 Arzneimittelwirkstoffe
in der Umwelt nachgewiesen
Das Umweltbundesamt (UBA) stuft rund 1.200 der Wirkstoffe als umweltrelevant ein. Über das Abwasser gelangen sie in den Wasserkreislauf und belasten unser Trinkwasser. Zwar sind die Konzentrationen gering, meist liegen sie zwischen 0,1 bis ein Mikrogramm pro Liter. Das kann sich aber zu einer spürbaren Belastung summieren.
Insgesamt wiesen deutsche Behörden 269 Arzneimittelwirkstoffe oder deren Abbauprodukte in der Umwelt nach, meist in Flüssen, Bächen oder Seen. Am häufigsten fanden sich Antiepileptika, Blutdrucksenker, Schmerzmittel, Antibiotika und Betablocker, hinzu kommen Blutfettsenker, Östrogene aus Antibabypille sowie Antibiotika aus der Massentierhaltung. In den Wasserspeichern finden sich außerdem Rückstände von Reinigungsmitteln, Industriechemikalien, Kosmetikprodukten sowie von Pestiziden und Düngemitteln
aus der Landwirtschaft, voran Nitrat.
Medikamentenverbrauch wird bis 2045 um bis zu 70% ansteigen
Die Belastung wird weiter wachsen. Denn bis 2045, warnt der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), werde der Medikamentenverbrauch hierzulande um bis zu 70 Prozent steigen, vor allem weil die Bevölkerung immer älter wird und Pro-Kopf-Verbrauch an Medikamenten steigt. Diese Zahlen nennt das Beratungsinstitut Civity in einer im Auftrag des BDEW erstellten Studie.
Um zu verhindern, das die Rückstände zum Menschen zurück kommen, muss unser Trinkwasser in Deutschland aufwändig aufbereitet werden. Die Kosten dafür werden aber drastisch steigen. Deshalb wird in der Fachwelt, aber auch in der Politik die Frage diskutiert, wer für die Kosten aufkommt. Technisch gibt es eine Lösung: Nach der mechanischen, biologischen und chemischen Reinigung des Abwassers muss es in den Klärwerken eine vierte Reinigungsstufe geben. Darin werden Mikroschadstoffe mittels Aktivkohle oder Membranen ausgefiltert. Allerdings müssten die meisten Kläranlagen in Deutschland mit dieser Reinigungsstufe nachgerüstet werden. Doch laut dem Verein Deutscher Ingenieure hatten sich 2017 von insgesamt fast 10.000 Kläranlagen-Betreibern in Deutschland nur 18 freiwillig für ein zusätzliches Verfahren zur Entfernung von Spurenstoffen aus dem Abwasser entschieden.
Nachrüsten wäre sehr teuer
Eine bundesweite Nachrüstung, das liegt auf der Hand, würde teuer werden. Wie teuer genau, errechnete abermals Civity für den Verband: Pro Jahr wären es 1,2 Milliarden Euro, die auf die Gebührenzahler umgelegt werden müssten, was sich über einen Zeitraum von 30 Jahren zu 36 Milliarden Euro summiert. Für einen Vier-Personen-Haushalt würden die Abwassergebühren um 17 Prozent steigen, was durchschnittlich mindestens 60,80 € Euro pro Jahr entspricht, da die regionalen Schwankungen beträchtlich sind.
Über die Finanzierung der Anlagen entbrannte mittlerweile ein Streit, denn die Wasserwirtschaft sieht bei der Kostenübernahme die Pharmaindustrie in der Pflicht. "Die Zahlen zeigen eindrucksvoll, welche enormen zusätzlichen Milliardenkosten auf die Bürger zukommen würde", erklärt BDEW-Mann Weyand.
Privatpersonen müssen selbst nach Alternativen schauen
Eines dürfte klar sein. Bis sich diverse Streitigkeiten gelegt haben, es ein detailliertes Konzept der Bundesregierung und klare Vorgaben zur Filterung von Medikamenten und anderen Schadstoffen gibt und entsprechende Filterstufen in Klärwerken installiert werden, wird noch sehr viel Zeit vergehen. Bis dahin müssen wir weiter damit leben, dass Medikamentenrückstände in unserem Trinkwasser aus der Leitung vorhanden sind. Es sei denn, Privathaushalte sorgen selbst für eine Lösung. Wie?
Das Problem, das belastetes Wasser nicht ausreichend von den städtischen Klärwerken gefiltert werden kann, haben einige schon früh erkannt. Deshalb gibt es Anbieter, die Wasseraufbereitungsanlagen speziell für den Haushalt fertigen. Hier gilt es vor allem auf die Art der Wasseraufbereitung zu achten und mit wie vielen Filterstufen gearbeitet wird. Die wohl effizienteste Art um reines Wasser zu gewinnen ist die Umkehrosmose. Sie ist die technische Umkehrung des in der Natur vorkommenden Osmose-Prinzips. Dabei wird das Leitungswasser durch eine durch eine halbdurchlässige, extrem feinmaschige Membran (RO-Membran) gepresst, wobei nur die Wassermoleküle diese passieren können. Sämtliche Schad- und Giftstoffe, aber auch Mikroorganismen wie Bakterien und Viren können aufgrund ihrer molekularen Größe die Membran nicht durchdringen.
Eine Umkehrosmoseanlage, die ausgestattet ist mit leistungsfähiger Technik und entsprechend hochwertiger Filterkonfiguration, kombiniert mit der Ultrafiltration, übertrifft bei der Wasseraufbereitung alle anderen Filtrationsmethoden und produziert reinstes Trinkwasser. Für Privathaushalte werden im Handel leider häufig nur Standardanlagen angeboten, die mit minderwertigen Filtern und zu wenigen Filterstufen ausgestattet sind. Bei der Filtration mit Standardanlagen entsteht dann häufig Trinkwasser von schlechter Qualität. Möchten Sie Ihr Trinkwasser kostenlos und unverbindlich auf Schad- und Fremdstoffe testen lassen? Dann nutzen Sie unseren Wassertest. Wir testen Ihr Wasser auf verschiedene Parameter bei Ihnen vor Ort.